Donnerstag, 29. September 2016

Khaptad Nationalpark

In Kathmandu habe ich in einer sehr netten Kneipe namens "artmandu", in der jeden abend Live Musik gespielt wird, einen Typen namens Dipendra kennengelernt. Er hat den Vorschlag gemacht in den Khaptad Nationalpark zu fahren und dort Trekken zu gehen. Es ist zwar eine weite Reise, da der Park ganz im Westen von Nepal liegt, aber als ich mich darüber informiert habe, schien es mir eine gute Idee, da dort ganz wenige Touristen sind. Mal die Chance Nepal von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen.

Und in der Tat schon allein auf der drei tägigen Reise dorthin, welche wir auf dem Motorrad zurückgelegt haben, weil die Busfahrt dorthin zweimal 18 Stunden gedauert hätte, habe ich nur ein einziges mal Touristen gesehen, welche eine Rafting Tour in einem der Flüsse gemacht  haben. Spätestens wenn man dann in das Seitental reinfährt, fühlt man sich 100 Jahre in der Zeit zurück versetzt. Hier sieht man ganze Familien die auf dem Feld Reis und Weizen ernten. Ohne jegliche Unterstützung von Maschinen versteht sich.








Nur ein paar Eindrücke, die ich auf dem Weg dorthin gemacht habe. Die Strassen wechseln sich wie imer ab zwischen relativ gut und absoluter Staubpiste.





Der Trek zum Khaptad Nationalpark. Es geht quer durch die Berge, Dschungel und Hochebenen. Die gesamte Versorgung läuft über Esel oder über "Porter", also Menschen, die die alle Güter zu den einzelnen Dörfern transportieren. Der Helikopterlandeplatz gehört zu einem kleinen Militärstützpunkt, den ich natürlich nicht fotografieren durfte.




Man durchquert Dörfer in denen die Menschen leben, wie bei uns vor 100 Jahren. Ganz ursprünglich und im Einklang mit der Natur. Hier gibt es weder Autos noch Läden oder sonst irgendwas.



Auf der Hochebene angekommen, hat Dipendra erstmal seine Gitarre ausgepackt und so die Kinder zum Staunen gebracht. Diese haben gerade Ferien und helfen ihrem Vater, der der Besitzer des einzigen "Restaurants" und "Guesthouses" ist. Alles ist sehr einfach und unkompliziert. Zum Essen gibt es eigentlich nur Dal Bhat (Reis, Linsen und Gemüse), das Nationalessen Nepals.



Weiter geht es durch unberührte Natur, die nur durch die Versorgungswege durchschnitten wird. Die Luft ist absolut klar und das Wasser kann man direkt aus dem Fluss oder der Quelle trinken.



Benannt wurde die Region nach einem Baba (wandernder oder sesshafter Einsiedler), der hier gewohnt hat. Selbst der ehemalige nepalesische König kam hierher um hier Rat zu holen.


Aber auch die "Naturreligion" spielt hier immer noch eine wichtige Rolle. So findet man überall heilige Orte, wie diesen Monolithen, welcher auf dem Weg liegt.



Ein kleines Dorf auf dem Weg. Die Wolken erinnern uns immer wieder daran, dass wir uns hier zwischen 3000 und 4000 Höhenmetern befinden.

Dienstag, 27. September 2016

Pokhara

Viele haben mich gewarnt, dass Pokhara ein reiner Touristenort ist, nichts desto trotz musste ich aus Kathmandu raus, denn die Smog- und Staubglocke, die über der Stadt hängt, ist irgendwann nicht mehr zum aushalten. Also ein Busticket gekauft und mich auf die acht stündige Reise nach Pokhara am Fuße des Annapurna Massivs aufgemacht.

Wunderbar ruhig hier, kein Staub und kein Smog, und morgens wenn man aufwacht kann man das Annapurna massiv sehen, welches ich in ein paar Tagen umrunden will. Wie ihr aber nächsten Eintrag sehen werdet, ändern sich die Pläne manchmal und ich werde zum Khaptad Nationalpark aufbrechen. Annapurna muss warten...


Morgens über den Dächern von Pokhara sieht man das Annapurna Massiv, welches im Augenblick noch ein bisschen wolkenverhangen ist.

Freitag, 23. September 2016

Nagarkot

An einem der folgenden Tage habe ich mir einen Scooter gemietet und bin in Richtung Nagarkot, ca. 50 km nordöstlich von Kathmandu, aufgebrochen. Als erstes muss man sich an den Verkehr hier gewöhnen. Obwohl alles sehr chaotisch wirkt sind die Nepalesen sehr rücksichtsvolle Fahrer. Trotz alledem gilt hier das Recht des Stärkeren, d.h. wenn ein Bus, LKW oder Auto kommt, dann lässt dies besser passieren, wenn man nicht unter die Räder gelangen will. Wie schon in Kathmandu bilden die Fußgänger das unterste Glied in der Kette und man passt besser auf, was um einen herum geschieht, bevor man überfahren wird.

Wenn man dann erstmal die Stadt hinter sich gelassen und der Verkehr sich beruhigt hat, ist man umgeben von einer einzigartigen wunderschönen Landschaft. Wohin man blickt ist es grün und Bauern arbeiten auf ihren Feldern oder hüten das Vieh.




Auf dem Weg nach Nagarkot und dem Blick zurück ins Tal. Weit im Hintergrund sind im Dunst die Vororte von Kathmandu erkennbar.




Der Blick von Nagarkot Richtung Norden, wenn das Wetter gut ist, d.h. keine Wolken, soll man bis zum Mount Everest blicken können. Das versicherten mir zumindest mehrere Einheimische.

Sonntag, 18. September 2016

Kathmandu - Nepal

Nachdem ich von meiner Rückkehr aus Leh noch ein paar Tage Station in Manali gemacht habe, ging es über Delhi nach Kathmandu. Ein Visa zu bekommen ist super einfach und die gasammte Einreise hat nicht länger als eine halbe Stunde gedauert. Ich habe mal geplant hier hu bleiben bis es ungemütlich kalt wird und außerdem will ich ja noch Trekken gehen. Zumindest den Annapurna Circuit (Dauer ca. 20 Tage) will ich hier ablaufen.

Jetzt bin ich aber erstmal eine Woche in Kathmandu und lasse mich durch das Gewühl der Straßen. Die Trekking Saison hat gerade erst begonnen und so ist hier jeder in den Start Löchern um jegliche Art von Trek an den erstbesten Touristen an zu drehen. Da ich aber genügend Zeit habe warte ich noch ein bisschen. Außerdem ist das Wetter gerade noch etwas Monsun-lastig, das heißt es regnet noch jeden zweiten Tag, und zwar wie aus Kübeln.

Der Stadt und den Menschen merkt man das Erdbeben letztes Jahr noch deutlich an. Jeder versucht irgend wie über die Runden zu kommen und viele Gebäude sind noch zerstört oder behelfsmäßig wieder hergerichtet.


Kathmandu von dem Swayambhunath Tempel (im Volksmund auch "Monkey Temple") aus gesehen. Hier leben immerhin 2,5 Millionen Menschen.

 

Die Strassen in der Stadt sind immer voll von Leuten. Es geht für uns scheinbar chaotisch zu, aber alles ist hier immer "im Fluss". Man muss kaum stehenbleiben, man kann immer weiterlaufen und irgendwie lichtet sich das Chaos auch wieder.



Der berühmte Durbar Square im Herzen von Kathmandu ist entweder vollkommen zerstört oder wird behelfsmäßig gestützt. Genauso wie viele andere Gebäude in der Altstadt. Trotzdem wollen sie 1000 Rps. Eintritt dafür haben, oder man läuft einfach ein bisschen rum und steht mitten drinnen... ohne zu Zahlen natürlich.



Von anderen Gebäuden sind selbst ein Jahr nach dem Erdbeben nur noch Trümmerhaufen übrig.

Montag, 5. September 2016

Nubra Tal

An einem der folgenden Tage sind wir, Felix, Ethan und ich (haben uns bei der Fahrt von Manali kennengelernt) losgezogen um Motorräder zu mieten. Mit diesen wollen wir dann über den KhardungLa Pass, dem höchsten motorisierbaren Pass der Welt, in das Nubra Tal fahren. ...und wenn man hier schon mit dem Motorrad unterwegs ist, dann macht man das natürlich ganz klar mit einer Royal Enfield.

Nach der Überquerung des Passes erwartet uns eine einzigarte, schroffe, wüstenartige Welt. Überall gibt es kleinere Dörfer, die das Wasser aus den Gebirgsflüssen nutzen um Ackerbau zu betreiben. War es am Pass oben noch richtig kalt, so ist es unten im Tal angenehme 20 bis 25 Grad warm. Die Farben, die man sieht können nicht alle wiedergegeben werden und ändern sich ständig, je nach Sonneneinfall. Das ganze scheint nahezu wüstenartig zu sein und in der Tat mussten wir mit unseren Motorrädern einmal durch einen Sandsturm fahren.




Unsere Truppe (die beiden Inder gehören wie überall dazu, denn sie wollen ein Foto mit uns haben) und...



...ich auf dem Motorroad.




Die Strasse zum Pass ist mal in sehr gutem Zustand, aber manchmal auch einfach nur eine Schotterpiste.




Im Tal unten angekommen, sieht man immer wieder kleine Siedlungen.






Auf dem Weg nach Diskit, im Hintergrund der uns entgegenkommende Sandsturm.




Die einzige Tankstelle in der Region. Hier kann man Benzin in 5 oder 10 Liter Einheiten direkt vom LKW herunter kaufen. Die Zapfsäule ist eigentlich nur Dekoration.




An einigen Stellen gibt es richtige Sanddünen und wer Lust hat kann sich auf einem Kamel durch die Dünen tragen lassen.




...ansonsten beeindruckende Kulissen, wohin man schaut.



Samstag, 3. September 2016

Leh/Ladakh

Schon alleine die Reise nach Leh ist ein Abenteuer. Los geht es um zwei Uhr morgens in Manali und dann wird mit wenigen Zwischenhalten knapp 18 Stunden durchgefahren und zwar mit einem einzigen Fahrer. Die Strecke an sich ist nicht lange, knapp 500 Kilometer, es gilt allerdings mehrere Pässe zu überwinden, die alle um die 5000 Meter hoch sind. Über den Zustand der Straße, vielmehr Piste, kann man sich in unten stehenden Photos selber ein Bild machen.

In Leh angekommen muss man sich erst an die Höhe, knapp 3500 Meter, und an die extreme Trockenheit gewöhnen. Da schnauft man die ersten Tage dann schon ganz mächtig. Ansonsten ist die Kulisse, die Stadt und die Menschen absolut beeindruckend und man kommt aus dem Staunen nicht heraus.




Der Leh-Manali-Highway, in diesem Foto ausnahmsweise mal in einem sehr guten Zustand.




Das ist kein Schrottplatz, sondern eine ganz reguläre Werkstatt. Wir mussten hier einen kurzen Zwischenstopp einlegen, da wir einen Platten hatten. Dieser wurde natürlich vor Ort geflickt.





Während der ganzen Fahrt: Nur beeindruckende Landschaften!




Blick über Leh von der Shanti Stupa aus...



...und in der Innenstadt.