Donnerstag, 21. September 2017

Gobi Tour - von Ülgii nach Ulaanbaatar

Nach unserer Rückkehr aus dem Altai Gebirge liefen auch schon die Vorbereitungen für unseren nächsten Trip an. Nachdem wir über die "Northern Route" in Ulaanbaatar gestartet sind und uns dann immer weiter Richtung Westen bis Ülgii vorangearbeitet haben, sollte es nun zurück nach UB über die "Southern Route" gehen.

Auf dem Weg zurück wollten wir an mehreren Stationen einen Stop einlegen und uns dort die verschiedenen Sehenswürdigkeiten ansehen, mussten aber schnell feststellen, dass wir doch etwas zu ambitioniert in unseren Zielen waren. Die Distanzen zwischen den verschiedenen Stationen waren einfach zu gewaltig um alles zu erkunden. Also haben wir das ganze ein bisschen heruntergeschraubt und uns auf die wirklichen Highlights konzentriert.

Unser erster Stop war die gewaltige Sanddüne Khongoryn Els (https://en.wikipedia.org/wiki/Khongoryn_Els) ganz im Süden. Diese Düne ist bis zu 80 Meter hoch und erstreckt sich auf einer Länge von über 100 km quer durch die Gobi. Die Reise dorthin hat alleine drei Tage in Anspruch genommen. Viel mehr als wir eigentlich geplant haben. Es geht queer Feld ein durch die Mongolei, manchmal auf Pisten und manchmal auch nur quer durch die Steppe. Selbst mit unserem Allrad Vehikel sind wir einmal richtig böse in einem scheinbar ausgetrockneten Flussbett steckengeblieben und wir haben drei Stunden damit verbracht die festgefahrenen Räder wieder auszugraben.

Weiter ging es dann zu den Flaming Cliffs / Bayanzag (https://en.wikipedia.org/wiki/Flaming_Cliffs). Eine knallrote Steinformation, die besonders am Abend glühend rot leuchtet. Hier hatten wir für eine Nacht das ganze Tal nur für uns alleine.

Weiter ging es nach Yolyn Am (https://en.wikipedia.org/wiki/Yolyn_Am). Die Besonderheit in diesem Tal soll ein Gletscher sein, der sich dort in einem engen Tal das Jahr über hält. Das ganze war dann doch touristisch etwas übertrieben, denn es gibt dort weder einen Gletscher, der sich das ganze Jahr über hält. Der kleine Fluss der durch das Tal fließt gefriert im Winter und so staut sich das Wasser an und bildet eine grössere Eisscholle. Nichts desto trotz ein Besuch wert, denn nach ein paar Tagen trostloser Steppe ist es wirklich schön mal wieder Berge um sich zu haben. Ein weiteres Highlight sind die versteinerten Dinosaurier Eier, die man im nahe gelegenen Museum besichtigen kann. Es sind die letzten in der Mongolei verbliebenen, alle anderen wurden entweder nach Europa oder die USA gebracht.

Der letzte Stop vor UB ist Baga Gazriin Chuluu (http://www.mongolia-trips.com/travel-guide/destination/baga-gazriin-chuluu/). Eine Gesteinsformation, die mitten ein der Steppe liegt.

Obwohl alle diese Stationen nur jeweils 200 - 300 km auseinander lagen, haben wir jeweils immer einen Tag gebraucht um von Ort zu Ort zu kommen. Eilig sollte man es wirklich nicht haben.



Unser Fahrer Abdulin und sein Gefährt: Ein echter Mongole - stur köpfig aber verlässlich. Es hat mich drei Tage gebraucht um in davon zu überzeugen, das Maps.me doch nicht so schlecht ist. ...anstatt an jeder Jurte anzuhalten und nach dem Weg zu fragen.



Unser Weg war nicht immer so abwechlungsreich wie hier kurz vor Khongoryn Els. Meistens fuhren wir durch unbewohnte Steppe. Alle paar Kilometer war dann mal ein Dorf oder ein Ger Camp.





Khongoryn Els haben wir dann in den frühen morgen stunden erklommen. Ach ja, je touristischer die Region ist, desto mehr Straßenschilder gibt es. Das heißt aber nicht, dass diese Schilder irgendeinen nutzen haben bzw. sich irgendjemand daran hält. Es sieht auch so aus, als wäre das alles T-Shirt Wetter. In Wirklichkeit hat es jede Nacht gefroren, während es tagsüber nie mehr als 10-15 Grad warm wurde.





Die Flaming Cliffs haben wir dann abends erreicht, gerade noch zum Sonnenuntergang als sie wirklich glutrot geleuchtet haben. Übernachtet haben wir direkt im Tal unten. Wer genau hinschaut findet unsere Zelte in der Nähe des Vans. In den frühen Morgenstunden kamen einige Touristen um den Sonnenaufgang zu sehen, aber ansonsten war keine Menschenseele um uns herum.



Ein weiteres dieser wohl gut gemeinten, jedoch total sinnlosen Strassenschilder auf dem Weg nach Yolyn Am.



Und genau an dieser Stelle soll wohl dieser Gletscher sein, zumindest im Winter. Wir haben nur einen kleinen Bach gefunden.




Das Tal selber war trotzdem eine wunderbare Abwechslung zur sonst so trostlosen Steppe.



Und da sind sie: versteinerte Dinosaurier Eier. Wir haben sie im letzten Eck des lokalen Museums in einer verstaubten Glasvitrine gefunden.



Weiter geht es raus aus dem Tal...


...und wieder...


...zurück in die Steppe bis zu unserem letzten Stop...



Baga Gazriin Chuluu: Diese Gesteinsformation ragt mitten aus der Steppe heraus. Sie ist nur 80 km bzw. 3 Stunden von der nächsten asphaltierten Straße entfernt.



Mittendrinnen ist dieser verlassene Tempel in einem kleinen Seitental. Die Besonderheit: Es gibt Bäume! Ein richtiger kleiner Birkenwald. Das ist dann etwas besonderes, wenn man schon seit 10 Tagen keinen Baum mehr gesehen hat.




Der an das Kloster angrenzende Hügel ist übersät mit Hunderten kleiner und größerer Steinaltäre.



Am späten Nachmittag machen wir uns dann endgültig auf den Weg nach UB, wo wir spätabends eintreffen werden. Wir wollen alle nur noch etwas essen und ins Hostel duschen und schlafen. Die anderen werden schon am nächsten Tag weiterziehen, während ich versuche an ein chinesisches Visa zu kommen.

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